17.07.2014

Westfalen-Blatt: Vorwürfe gegen Polizei

Zeitungsausschnitt

Seite 8 - Lokales Bielefeld

»Rassismus«

Bielefeld (hz). Um das Vorgehen der Polizei gegen die Drogenszene auf dem Kesselbrink ist Streit entbrannt. Der Verein Arbeitskreis Asyl Bielefeld wirft der Polizei Rassismus vor.

Farbige Menschen und Flüchtlinge würden mit Polizeikontrollen gezielt diskriminiert. Die Polizei weist das zurück. Allein seit dem 7. Juli habe es mehr als 20 Kontrollen und Durchsuchungen von farbigen Menschen gegeben, heißt es in einer Erklärung des Arbeitskreises. Bei einer aus Sicht des Vereins nicht gerechtfertigten Durchsuchung einer Mitarbeiterin (27) hätten Polizisten der Frau Prellungen und Quetschungen zugefügt.

Die Polizei wiederum ermittelt gegen die 27-Jährige wegen Widerstandes und Beleidigung. Wie berichtet, fixierten Polizisten die Arme der Frau, weil sie sich gegen den Einsatz wehrte und die Beamten als »Rassisten« beleidigte.

Polizeisprecher Achim Ridder bestätigte, dass seit Monaten Fahnder auf dem Kesselbrink im Einsatz seien. Auf dem Platz würde mit sogenannten weichen Drogen wie Marihuana gehandelt. Es solle verhindert werden, dass sich eine offene Rauschgiftszene etabliere. Dass dabei auch Menschen nichtdeutscher Herkunft kontrolliert würden, geschehe nicht grundlos. Ridder: »Nach Zeugenhinweisen wurden am 7. Juli bei sechs Personen weiche Drogen gefunden. Davon waren fünf Personen nichtdeutscher Herkunft.«