Veranstaltung: Trugbild „sicheres“ Afghanistan

Der Arbeitskreis interdisziplinäre Flüchtlingsarbeit Bielefeld lädt ein zur Informationsveranstaltung zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage in Afghanistan am Mittwoch, 15. März 2017, 19.00 Uhr ins Haus der Kirche (Markgrafenstraße 7, 33602 Bielefeld).

Keine Abschiebungen nach Afghanistan!

In den vergangenen Monaten versucht die Bundesregierung unter Federführung des Innenministeriums das Trugbild vom „sicheren“ Afghanistan öffentlichkeitswirksam zu verbreiten. Die politische Zielsetzung ist dabei eindeutig: Asylanträge von afghanischen Menschen sollen häufiger abgelehnt werden. Menschen, deren Asylantrag abgelehnt worden ist, sollen konsequent nach Afghanistan abgeschoben werden.

Die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zeigen bereits Wirkung. Die Anerkennungszahlen von afghanischen Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben, sinken. Im Dezember 2016 wurden außerdem Personen in einem Sammelcharter nach Afghanistan abgeschoben. Ein zweiter Sammelcharter folgte bereits im Januar 2016. Weitere Charterflüge sind geplant.

Tatsächlich ist die Situation für afghanische Menschen in Afghanistan jedoch so gefährlich wie seit langem nicht mehr. In Afghanistan gibt es keine sicheren Gebiete. Abschiebungen dorthin sind eine direkte Gefahr für Leib und Leben der betroffenen Personen. Die Maßnahmen des Innenministeriums basieren auf einem bewusst konstruierten Trugbild, das mit der aktuellen Lebenssituation in Afghanistan unvereinbar ist.

Bei der Veranstaltung werden drei Referent*innen aus verschiedenen Perspektiven (Sicherheitslage allgemein, besondere Situation von Frauen, rechtliche Aspekte) über die Situation in Afghanistan und im Asylverfahren berichten:

• Friederike Stahlmann Max-Plank-Institut, Afghanistan-Expertin
• Ahmadullah Rahmani Dipl. Kaufm., Afghanischer Kulturverein OWL e.V.
• Catrin Hirte-Piel Rechtsanwältin, Spezialgebiet Migrationsrecht

Veranstalter*innen: AK interdisziplinäre Flüchtlingsarbeit Bielefeld, AK Asyl e.V. , Ökumenisches Netzwerk zum Schutz von Flüchtlingen Bielefeld, Sozialpfarramt Bielefeld, IMAG.