22.03.2021

Pressemitteilung: Keine Impfungen für Geflüchtete

Bielefelder Vereine und Initiativen wenden sich in einem offenen Brief zu fehlenden Impfangeboten an Stadt, Bezirks- und Landesregierung.

Symbolbild Pressemitteilung: Papierflieger vor wolkigem Himmel

Kontakte minimieren, Abstand halten, Maske tragen und die holprig anlaufende Impfkampagne sind die Mittel, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, steigt das Risiko das Virus weiterzuverbreiten. So gab es aufgrund der engen Wohnverhältnisse immer wieder massenweise Infektionen in Sammelunterkünften – auch in Bielefeld.

Bereits in einer Studie vom Mai 2020 wurde festgestellt: Die Verhältnisse in Massenunterkünften für Asylbewerber:innen bergen ein besonders hohes Risiko, zu Hotspots für Corona-Infektionen zu werden. Deshalb gehören Geflüchtete in Sammelunterkünften bei den Impfungen laut der Bundesimpfverordnung vom 10. März 2021 zur Gruppe mit hoher Priorität (Gruppe 2).

Laut einem offenen Brief wird die Verordnung in NRW und Bielefeld bisher nicht konsequent umgesetzt: Vielen Menschen aus der zweiten Prioritätsgruppe konnte bereits ein Impfangebot gemacht werden. Geflüchtete Menschen in Massenunterkünften wurden jedoch bislang ignoriert, heißt es in dem Brief, der auf Initiative des AK Asyl Bielefeld entstand.

„Gerade in Hinblick auf die nun grassierenden hoch ansteckenden Virus-Varianten zählt für die Menschen in den Massenunterkünften jeder Tag“ meint Paulina Müller vom AK Asyl. „Um das hohe Infektionsrisiko und die belastenden Bedingungen in den Massenunterkünften zu beenden, müssen Geflüchtete endlich dezentral untergebracht werden. Bis dahin muss den Bewohner:innen der Massenunterkünfte so schnell wie möglich ein Impfangebot gemacht werden. So sieht es auch die Bundesimpfverordnung vor.“