09.11.2015

PM: Unhaltbare Zustände bei Behörde in Bielefeld

Vor der Zentralen Ausländerbehörde (ZAB), der ersten Anlaufstelle für Geflüchtete in Bielefeld, herrschen Zustände, die einer freundlichen Willkommenskultur unwürdig sind. Neben unnötigem Leid werden bedenkliche Bilder von Elend produziert. Statt einen vorhandenen Warteraum zur Verfügung zu stellen, werden Ressourcen vorenthalten. Die Geflüchteten sind gezwungen, viele Stunden und bei jedem Wetter unter freiem Himmel auszuharren.

Screenshot Pressemitteilung

Die Situation an der ZAB wurde bereits mehrfach und von unterschiedlicher Seite kritisiert, weil z.B. im Sommer Menschen in großer Hitze und ohne Wasser oder Zugang zu sanitären Einrichtungen warten mussten. Die ZAB hatte nach Beschwerden den Zugang zu WCs ermöglicht sowie Trinkwasserspender bereitgestellt. Derzeit spitzt sich die Situation wiederum zu: So verfügt die ZAB zwar über einen weiteren Warteraum, macht diesen jedoch auch nach Einbruch der Dunkelheit nicht zugänglich. Kristin Nahrmann, Verfahrensberaterin des AK Asyl e.V., berichtet: „Eltern haben keinen Zugang zu geschützten Wickelräumen. Stattdessen müssen sie ihre Babys auf dem kalten Boden wickeln.“

Eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe des AK Asyl e.V. wendete sich kürzlich an den „Runden Tisch Erstaufnahme“ der Stadt Bielefeld. In einem Brief wies die AG auf Missstände hin und schlug Verbesserungen vor. Die Resonanz der Stadtverwaltung und von Seiten der Behördenleitung war zurückhaltend. Es wurde bisher immer noch keine Abhilfe geschaffen.