17.06.2015

PM: Übergriff von Sicherheitsdienst in Flüchtlingsunterkunft

Eine Mitarbeiterin des AK Asyl e.V. wurde am frühen Montagabend (15.06.2015) von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes in der Bielefelder Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge tätlich angegriffen. Der Verein fordert nun, dass der Wachmann nicht mehr in der Unterkunft für Geflüchtete arbeiten darf.

Screenshot Pressemitteilung

Die Mitarbeiterin des AK Asyl e.V. führte gemeinsam mit einer Praktikantin Beratungen in der EAE an der Gütersloher Straße durch. Dabei wurde sie von einer Klientin gebeten, für ihr krankes Baby, welches offensichtlich an starkem Husten und Fieber litt, einen Arztbesuch zu ermöglichen. Die Beraterin begleitete die besorgte Mutter darauf hin zu den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, um dort einen sogenannten Taxi-Schein für die Fahrt zu einem Arzt zu erhalten.

Anstatt sich das Anliegen der Beraterin anzuhören, schrie der Sicherheitsmann sie an: „Er sagte mir, ich solle mich 'verpissen' und ich hätte hier nichts zu suchen“, so die Mitarbeiterin der Asylverfahrensberatung. Als sie sich weigerte, zu gehen, und ruhig forderte, dass ihr Anliegen gehört wird, griff der Sicherheitsmann nach ihren Schultern, stieß sie in den Warteraum und schubste sie noch drei weitere Male nach hinten durch die Menge wartender Menschen. Dabei fügte er ihr Schürfwunden am Arm zu. Von dem Angriff des Sicherheitsmanns verängstigt, lief die Mitarbeiterin zurück zu ihrem Büro, informiert die Praktikantin, die sofort die Polizei rief. Aufgrund des körperlichen und psychischen Stresses erlitt die Beraterin einen Schock. Sie erstattete Strafanzeige gegen den Sicherheitsmann.

Dr. Zübeyde Duyar, ebenfalls Mitarbeiterin des AK Asyl e.V., stellt klar: „Das ist nicht das erste Mal, dass der Sicherheitsmann durch sein aggressives Verhalten auffällt. Obwohl wir sie mehrfach informiert haben, unternehmen der Betreiber der Hotelgesellschaft GmbH oder die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) der Stadt Bielefeld nichts. Eine solche Person hat in einer Flüchtlingsunterkunft nichts zu suchen! Auch die Sicherheitsfirma Prodiac steht für ihren gewalttätigen Mitarbeiter in der Verantwortung.“