09.03.2015

Westfalen-Blatt: Flüchtlinge im Klinikum

Zeitungsausschnitt

Lokales Bielefeld - Seite 9

Stadt sucht Quartiere

Bielefeld (MiS). In zwei Gebäuden des städtischen Klinikums an der Oelmühlenstraße sollen künftig Flüchtlinge untergebracht werden. Dem hat der Aufsichtsrat des Klinikums jetzt zugestimmt. Ursprünglich sollte auch ein leerstehendes Personalwohnheim auf dem Klinikum-Gelände für die Flüchtlinge bereitgestellt werden. Dies sei jedoch so baufällig, dass es nicht mehr als Unterbringungsmöglichkeit genutzt werden könne, hieß es. Die beiden Gebäude am Rand des Klinikgeländes, die eigentlich bald abgerissen werden sollten, bieten Platz für jeweils rund 20 Flüchtlinge.

Die Stadt Bielefeld hat aktuell große Probleme, den nicht abreißenden Flüchtlingsstrom, zu bewältigen. Morgen wollen Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) und Sozialdezernent Ingo Nürnberger (SPD) Pläne vorstellen, wie dem begegnet werden könnte. In seiner Funktion als Städtetags-Vize hatte Clausen bereits erklärt, bei anhaltend hohen Flüchtlingszahlen müsse auch über die Nutzung von Turnhallen nachgedacht werden. 2014 wurden der Stadt Bielefeld 637 Flüchtlinge zugewiesen (2010: 142, 2013: 472). In diesem Jahr wird mit deutlich höheren Zahlen gerechnet. Die Menschen leben in den zwei zentralen Übergangswohnheimen an der Teichsheide und der Eisenbahnstraße sowie in 85 im gesamten Stadtgebiet verteilten Einzelunterkünften.

Aktuell werden alle in NRW ankommenden Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen Bielefeld und Dortmund registriert und dann auf andere Kommunen verteilt. Dafür ist Entlastung in Sicht. Weitere Erstaufnahmeeinrichtungen sind in Essen, Unna und Siegen geplant.