19.12.2013

Neue Westfälische: Flüchtlinge: Streit um Unterkunft

Zeitungsausschnitt

Seite 10 - Lokales Bielefeld

Bielefeld. Um die Flüchtlingsunterkunft an der Westerfeldstraße gibt es Streit. Wegen der engen Belegung mit 28 Personen sollen die Menschen kurzfristig anders untergebracht werden. Die Grünen schlagen Alarm.

Das Objekt wird aufgrund der aktuell steigenden Flüchtlingszahlen zur Unterbringung von alleinstehenden Flüchtlingen genutzt. Im Sommer dieses Jahres wurde das Objekt von den Fachleuten begutachtet und als grundsätzlich geeignet eingestuft. Jetzt wurde entschieden, die Flüchtlinge kurzfristig anders unterzubringen. Dazu gehören sowohl Hotelunterbringung als auch Unterbringungen in Wohnungen. Die für Januar 2014 vorgesehene Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen wird vorgezogen.

Die Räume in der Westerfeldstraße werden renoviert, damit das Objekt letztlich weiterhin bis zur Fertigstellung der neuen Unterkunft Eisenbahnstraße als Unterkunft genutzt werden kann, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2014 bezugsfertig sein wird.

Schockiert über die Zustände in der Westerfeldstraße zeigen sich die Grünen. Nach einer Presseerklärung des AK Asyl, in der auf die "untragbaren und inhumanen Lebensbedingungen" hingewiesen wurde, machten sich Fraktionsvorsitzende Lisa Rathsmann-Kronshage sowie der Fraktionsgeschäftsführer und designierte OB-Kandidat Klaus Rees vor Ort ein Bild von der Situation. Türen und Fenster sind kaputt, die Kücheneinrichtung ist nicht zu benutzen, seit Wochen sind Toiletten und Duschen defekt, die Fußböden völlig verdreckt. Rathsmann-Kronshage: "Wir sind schockiert über die Zustände vor Ort." Klaus Rees: "Es besteht dringender Handlungsbedarf: die Flüchtlinge können dort nicht länger bleiben. Die Stadtverwaltung muss umgehend eine andere Lösung finden."