Geflüchtete brauchen Unterstützung: Seien Sie dabei!

Liebe Freund*innen, Unterstützer*innen und Interessierte,

wir werden oft gefragt: „Es kommen doch nicht mehr viele Flüchtlinge. Langweilt ihr euch nicht langsam?“ Es wäre sehr schön, wenn unsere Arbeit eines Tages nicht mehr benötigt werden würde. Die Flüchtlingspolitik wird jedoch immer restriktiver und die gesellschaftliche Akzeptanz von Geflüchteten schwindet dramatisch.

Deshalb wird das Engagement in asylpolitischen Handlungsfeldern immer dringlicher!

Hinzu kommt, dass wir viele Menschen sehr lange Zeit begleiten, denn die Verfahren ziehen sich zum Teil viele Jahre hin, wie z.B. bei Hamid (Name geändert):
Er kommt aus Afghanistan. Weil er nicht zu den Waffen greifen wollte, wurde er von den Taliban ver­folgt und gefoltert. Es gelang ihm, das Land zu verlassen, in Deutschland stellte er einen Asylantrag. Aufgrund seiner schweren Traumatisierung war er nicht in der Lage, seine Geschichte vollständig und chronologisch vor dem Bundesamt zu erzählen. Mit dem ablehnenden Bescheid kam er zum AK Asyl e.V.. Hier fand er psychische Stabilisierung, die es ihm ermöglichte, zum ersten Mal ausführlich über die schrecklichen Ereignisse zu berichten. Außerdem bekam er rechtliche Informationen, um gegen den negativen Bescheid zu klagen. In der gerichtlichen Verhandlung konnte er nur unter großer psychischer Belastung von den körperlichen und sexuellen Misshandlungen berichten. Das Urteil war trotz einer fachärztlichen Stellungnahme negativ. Hamid galt als unglaubwürdig, weil er diese Geschichte nicht schon beim Bundesamt erzählt hatte. Ein Schlag ins Gesicht! Neben psychosozialen Gesprächen, Kriseninterventionen und Vermittlung in Therapie wurde er vom AK Asyl e.V. kompetent rechtlich beraten und bei den weiteren Anträgen und Verhandlungen intensiv begleitet. Nach fünf Jahren zehrender Ungewissheit hat er nun seine Aufenthaltserlaubnis.

Fälle wie diese ereignen sich oft und immer wieder. Sie sind unsere tägliche Arbeit.

Dafür brauchen wir Ihre/Eure Unterstützung.

Im Jahr 2017 berieten wir ca. 1.600 Klient*innen. Hinzu kamen viele weitere Gespräche mit Ehren­amtlichen und Fachkräften. Darüber hinaus engagieren wir uns aktiv in politischen Netzwerken, betreiben Öffentlichkeitsarbeit und schulen verschiedene Zielgruppen zu asylrelevanten Themen.

Um diese Arbeit kontinuierlich fortzuführen, sind wir auf Ihre/Eure Spenden angewiesen:

Wir benötigen Spendengelder zur Kofinanzierung unserer Beratungsstellen, da manche Geldgeber*innen einen Eigenanteil voraussetzen. Für andere Tätigkeiten gibt es gar keine oder nur eine minimale Förderung, wie z.B. für die Verwaltung, Reinigung oder Wartung des Computernetzwerks.

Wir freuen uns über jegliche Unterstützung: Viel oder wenig, einmalig oder regelmäßig. Auch ehrenamtliche Tatkraft ist immer willkommen!

Wir bedanken uns ganz herzlich für bereits erhaltene und noch kommende Hilfe, sie trägt entschei­dend dazu bei, unsere Arbeit im jetzigen Umfang mit hoher Qualität durchzuführen. Wenn Sie mehr über unsere Tätigkeiten erfahren möchten, stehen wir gern für Fragen zur Verfügung oder schicken Ihnen unseren Geschäftsbericht 2017 zu.

Mit solidarischen Grüßen,
Ihr/Euer Team vom AK Asyl Bielefeld