18.08.2022

Demo gegen Polizeigewalt in Bielefeld

Am 19. August um 18 Uhr beginnt am Bielefelder Rathaus eine Demonstration unter dem Titel "Wen tötet die Polizei?" anlässlich der aktuellen Fälle von Polizeigewalt, die bereits vier Leben im Monat August gefordert haben.

Am 2. August schoss die Polizei im Frankfurter Bahnhofsviertel einem obdachlosen Somalier (23) tödlich in den Kopf.

Einen Tag später erschoss die Polizei in Köln den Musiker Jozef Berditchevski (48), als sie versuchte, ihn zur Räumung seiner Wohnung zu zwingen.

Am 8. August wurde in Dortmund der unbegleitete minderjährige Geflüchtete Mouhamed Lamin Dramé (16) von 11 Polizeibeamten mit Pfefferspray besprüht, getasert und mit fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole erschossen. Mouhamed,der aus Senegal nach Deutschland geflüchtet war, äußerte Suizidabsichten gegenüber der Polizei, aber sie erschossen ihn trotzdem.


Diese Fälle machen bereits deutlich, dass die Polizei vor allem bei rassifizierten Menschen und allgemein in psychosozialen Krisensituationen mit unverhältnismäßiger und oft tödlicher Gewalt reagiert. Anschließend wird mit Pressemitteilungen die Situation verzerrt und das Vorgehen als alternativlos und angemessen gezeichnet.

Die Mitorganisatorin Canan Celik sagt dazu: "Diese Fälle müssen unabhängig aufgeklärt werden und die Angehörigen und Betroffenen müssen Unterstützung erhalten."


Wir unterstützen nachdrücklich die Forderungen der "Initiative 2 Mai" aus Mannheim und anderer, die die Einrichtung einer unabhängigen Kommission, Beschwerdestelle und Opferberatungsstelle einschließen.
Wir rufen die Menschen dazu auf, sich gegen diese Ungerechtigkeiten zu stellen!

Der Tod so vieler soll nicht unbemerkt und ihre Namen in Erinnerung bleiben.