AK Asyl e.V. unterstützt "Bielefeld hilft ..."

Das überparteiliche und interkonfessionelle Netzwerk "Bielefeld hilft Flüchtlingen aus dem Nordirak", bestehend aus Einzelpersonen und Organisationen, ruft zu Spenden an den "Verband Kurdischer Ärzte in Deutschland e.V." auf.

Bielefeld hilft Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Nordirak

Liebe Bielefelderinnen und Bielefelder,

seit Wochen erhalten wir erschütternde Informationen über die Verfolgung und Vertreibung von ethnischen und religiösen Minderheiten (insbes. Menschen muslimischen, yezidischen/ezidischen, christlichen oder jüdischen Glaubens) im Irak und in Syrien. Die islamistische Terrororganisation IS begeht grausame Verbrechen an all denjenigen, die sich ihrem archaischen Verständnis des Islam nicht unterwerfen wollen.

Tausende Menschen sind bereits umgekommen, ermordet durch die Terrormilizen oder gestorben auf der Flucht. Hunderttausende Menschen mussten ihre Dörfer oder Städte verlassen und fliehen. Sie leben in teilweise menschenunwürdigen Zuständen in den Gebirgsregionen des Nordirak. Es fehlt an fast allem: Nahrungsmittel, Medikamente, Babynahrung, Kleidung, Decken und Zelte werden gebraucht. Aber auch medizinische Hilfe ist dringend notwendig.

Viele Bielefelderinnen und Bielefelder, darunter zahlreiche Menschen, die Verwandte und Freunde unter den Geflüchteten haben, möchten helfen. Deshalb hat sich eine überparteiliche und interkonfessionelle Initiative "Bielefeld hilft Flüchtlingen aus dem Nordirak" gegründet, die diesen Spendenaufruf an Sie richtet.

Im Nordirak wird ein brutaler Völkermord verübt!

Terroristische Angriffe, sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Frauen, Verschleppungen, Menschenhandel, Zwangsislamisierung, Vertreibungen und Zerstörungen durch die Mörderbanden des "Islamischen Staats" (IS) haben in den vergangenen Wochen tausende Familien auseinandergerissen und zu einer Massenflucht riesigen Ausmaßes getrieben. Mehr als eine halbe Million Menschen befinden sich im Kurdengebiet (Nordirak, Rojava und Türkei). Ihnen fehlt es an Allem und sie sind auf umfassende Nothilfe angewiesen.

Bericht einer Kommission des "Verbands kurdischer Ärzte" vom 25. 8. 2014 aus dem Nordirak:
"Alleine in den letzten zwei Wochen sind wohl etwa 630.000 Flüchtlinge gekommen. Das sind hauptsächlich yezidische Flüchtlinge aus Shingal. In der ersten Woche haben die meisten dieser Menschen irgendwo im Freien gehaust. Die Flüchtlinge haben nichts. Sie haben alles zurückgelassen und sind mit dem, was sie im Moment am Körper hatten, mitten in der Nacht geflüchtet."

Mit unseren Spenden soll die Arbeit des "Verbands Kurdischer Ärzte in Deutschland e.V." unterstützt werden, der in mehreren medizinischen Projekten für Flüchtlinge im Kurdengebiet des Nordirak, in Rojava und der Türkei tätig ist.

In dieser Organisation haben sich in Deutschland tätige kurdische Ärzte zusammengeschlossen, die unabhängig von der Angehörigkeit zu einer Partei, Glaubensgemeinschaft oder Dialekt unter einem Dach zusammenarbeiten. Diese haben im Jahr 2011 den gemeinnützigen Verein "Verband kurdischer Ärzte in Deutschland e.V." gegründet, um medizinische Versorgung der Kurden in ihrer Heimat und in Deutschland zu unterstützen. Der Verein verfolgt ausschließlich humanitäre und keine politischen Ziele. Die Mitglieder respektieren die Glaubenszugehörigkeit, die parteipolitische Meinung und Gruppenzugehörigkeit jedes Einzelnen.

Seit einigen Wochen sind Mitglieder des Verbandes, insbesondere Prof. Dr. med. Hüseyin Bektas von der Medizinischen Hochschule Hannover, vor Ort im irakischen Kurdengebiet tätig. Über ihre Arbeit wurde mehrfach in den Medien (Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten) berichtet. Der niedersächsische Ministerpräsident Weil hat Mitte August 2014 zur Unterstützung der humanitären und medizinischen Arbeit des Verbandes aufgerufen.

Die Spenden werden vorrangig für die medizinische Notversorgung der Flüchtlinge z.B. Kauf von Impfstoffen (Polio, Masern) und zur Anschaffung von Krankenwagen benötigt. Außerdem soll nach Möglichkeit der Bau winterfester Quartiere mitfinanziert werden.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Initiative "Bielefeld hilft Flüchtlingen aus dem Nordirak"
c/o Haus der Kirche
Markgrafenstr. 7
33602 Bielefeld
E-Mail: bielefeldhilft@gmx.de